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Altersassoziierte Makuladegeneration (AMD)

Eine Makuladegeneration ist die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen bis hin zur Erblindung in den westlichen Industrieländern. Die Erkrankung verläuft chronisch progredient und wird durch Ablagerungen von extrazellulärem Material zwischen retinalem Pigmentepithel und Bruch’schen Membran (Netzhautschichten) an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula) verursacht.


Gerade in den frühen Stadien der Erkrankung können die Symptome nur minimal sein. Zu den frühesten, von den Patienten wahrgenommenen Anzeichen für eine verschlechterte Sehfunktion zählen häufig eine verzögerte Anpassung an Lichtverhältnisse sowie eine verminderte Kontrastempfindlichkeit. Oftmals berichten Patienten, dass sie unter schlechten Lichtbedingungen bestimmte Tätigkeiten nicht mehr oder nur noch sehr schwierig durchführen können. Zu den häufigsten Symptomen, wegen derer Patienten beim Arzt vorstellig werden, zählen verzerrtes oder verschwommenes Sehen. Zudem berichten Betroffene häufig, dass die Zeilen beim Lesen „verspringen” und Alltagsaktivitäten wie Autofahren schwerfallen. Ein zentraler Sehverlust ist typischerweise mit späten Stadien verbunden, die mit dem irreversiblen Verlust von Fotorezeptoren einhergehen. Weiten sich diese Bereiche mit Fotorezeptorverlust auf den Makulabereich aus, verlieren die Patienten das zentrale Sehvermögen, haben Schwierigkeiten mit dem Erkennen vertrauter Gesichter und erblinden schließlich.

 

Im klinischen Alltag basiert die initiale Diagnose einer Makuladegeneration häufig auf der optischen Kohärenztomografie (OCT) und der Farbfunduskopie, in der pathologische Veränderungen wie Drusen und Pigmentveränderungen sowie Atrophien gesehen werden. In der Fluoreszenzangiografie können dann mindereperfundierte Areale (Unterversorgung der Netzhaut), Neovaskularisationen (Gefäßneubildungen) und schließlich Lekagen (undichte Gefäße) nachgewiesen werden.



Die Stadieneinteilung folgt der Beckman-Klassifikation. Dabei werden Drusen (Ablagerungen) und Pigmentveränderungen auf der Netzhaut beurteilt.


Normale Alterung

Drusen < 63µm ohne AMD-spezifische Pigmentierungen


Frühe Makuladegeneration

Drusen >= 63µm und <= 125µm


Intermediäre Makuladegeneration

Drusen > 125µm oder Pigmentveränderungen und Drusen jeglicher Größe


Spätstadien

Geografische Atrophie (Narbe) und Neovaskularisationen (Gefäßneubildungen)

 

Zu den Risikofaktoren gehört  ein erhöhtes Lebensalter, erhöhter BMI, bestimmte Fettstoffwechselstörungen, Entzündungen, chronische Hepatitis B Virus Infektion und Rauchen. Die Erblichkeit der späteren AMD-Stadien wird auf 71% geschätzt.


Wie bei allen chronischen Erkrankungen ist auch hier die Vorsorge entscheidend. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto länger können spätere Stadien hinausgezögert werden. Die deutschen Fachgesellschaften empfehlen daher im Zusammenhang mit der Makuladegeneration eine präventive Untersuchung der Makula in der Bevölkerung ab dem 55. Lebensjahr. Dies geschieht mit abnehmender Priorität durch:

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