AUGEN ARZT PRAXIS
Venedig durch ein künstliches Auge sehen
Canon schreibt:
"Das menschliche Auge erreicht einen beeindruckenden Dynamikumfang, es passt sich automatisch an Lichtbedingungen an, sodass wir in sehr hellem Licht und auch an dunklen Orten sehen können. Auge und Gehirn können also zusammen Farbstiche korrigieren, sodass ein weißes Blatt Papier beispielsweise als weiß erkannt wird, unabhängig vom Umgebungslicht."
Eine Kamera hat dagegen keine Interpretationsmöglichkeiten. Hier zählen nur die Einstellungen verschiedener Parameter wie Blendenweite, Belichtungsdauer und die Empfindlichkeit des Sensors. Gibt man von einem etwas hinzu, muss man woanders einsparen. Zusätzliche Einstellbreite bekommt man durch Verlaufsfilter und künstlichem Licht. Die Interpretation des Ergebnisses muss dann aber der Betrachter vornehmen, gefiltert durch das Auge und Bewertet durch das Gehirn.
Farben können nur in Gegenwart von Licht erkannt werden. Ohne Licht existieren sie nicht. Das Licht ist immer weiß. Unterschiedlich beschaffene Oberflächen reflektieren jeweils nur einen bestimmten Teil des weißen Lichtes oder reflektieren nicht alle Wellenlängen in die selbe Richtung, wodurch die Farbwahrnehmung entsteht. Die Farbe zum Anfassen gibt es also nicht. Wir sehen nur Licht.
Das Zusammenspiel von Licht, Augen und Gehirn ermöglicht uns die Wahrnehmung, Unterscheidung und sogar die Erschaffung verschiedener Oberflächen und Formen. Davon sind wir so fasziniert, dass wir bei jedem neuen Seheindruck einach hinschauen müssen. Wir versuchen es zu verstehen und in unserem Gedächtnis zu konservieren. Ich habe mal versucht meine Seheindrücke in Venedig technisch zu konservieren. Mir stand dafür eine Canon 5DS R mit Canon 16-35 mm 1:2,8 L II und einem 8er Verlaufsfilter zur Verfügung.
Die Farbwahrnehmung ist nicht bei allen Menschen gleich. So erscheint für manche die Farbe grün und blau nahezu identisch. Möglicherweise wird das, was ich als blau wahrnehmen, von meinem Nachbarn als etwas völlig anderes gesehen. Wir haben uns also lediglich auf eine einheitliche Bezeichnung für diese entsprechende Farbwahrnehmung geeinigt. Die vereinheitlichten Bezeichnungen haben aber ihre Grenzen bei Übergängen und Kontrasten. So wird der Unterschied zwischen den Farbwahrnehmungen für rot und grün oder zwischen blau und gelb von vielen Menschen klar abgegrenzt, von anderen nur unterschiedlich abgeschwächt abgegrenzt und von wenigen gar nicht abgegrenzt. Dies ist meist genetisch bedingt und stellt keine Erkrankung dar. Da wir uns auch über Lichtsignale und Farbkennungen verständigen, kann diese vermeidliche Normabweichung in unserer Gesellschaft dennoch einschränkend sein, z.B. im Straßenverkehr, beim Führen von Wasserfahrzeugen und Fluggeräten und beim Unterscheiden von Kabelkennzeichnungen.

BLOG BESCHREIBUNG
In den vergangenen Jahrzehnten ist in der Augenheilkunde einiges passiert. Vieles ist aber noch nicht wirklich verstanden und der Verlauf einiger Augenerkrankungen kann lediglich verzögert, nicht jedoch geheilt oder verhindert werden. Aber auch das Sehen als Sinneswahrnehmung verstehen zu lernen bleibt ein spannendes Abenteuer.

